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1.900 Jahre befestigtes Köln – von den Ubiern bis zu den Preußen“
Virtueller Spaziergang durch die Geschichte

Köln 2007: Am heimischen PC Kölns Geschichte durchwandern und dabei auf Spurensuche die Stadt spielerisch (neu) kennen lernen – eine am Geographischen Institut entstandene CD macht es möglich. Sie vermittelt ein neues Bild der Dommetropole. Und: Dank eines praktischen Aufbaus und leichter Handhabung bietet sie die ideale Grundlage für tatsächliche Ausflüge durch 1.900 Jahre Geschichte.

Der Dom und die romanischen Kirchen prägen national und international das Bild der Stadt. Aber es gibt in deren Schatten zahllose andere Monumente Kölner Stadtgeschichte. Reinhard Zeese, Privatdozent und Akademischer Direktor am Geographischen Institut der Universität zu Köln hat sich an eine Darstellung der Stadt gewagt, die ohne Kirchen und Sakralbauten auskommt. „1900 Jahre befestigtes Köln – Stadtentwicklung von den Ubiern bis zu den Preußen“ heißt die von ihm gestaltete Präsentation. Sie zeigt eben nicht das „hillige“, sondern das wehrhafte Köln. Beraten von zahlreichen Fachleuten spannt der Kölner Geograph einen Bogen von der ersten befestigten ubischen Siedlung aus der Zeit vor Christi Geburt bis zur Schleifung der Kölner Festungsbauten in den 1920er-Jahren.

Was nach einer aufwendigen wissenschaftlichen Studie klingt, ist tatsächlich eine spannende und leicht zu handhabende Spurensuche für Geschichtsinteressierte. Basierend auf dem Standardprogramm Power Point erfährt der Nutzer in Texten, Abbildungen, Karten und animierten Folien, wie die Kölner mit ihren Schutzbauten die Gestalt und Entwicklung ihrer Stadt bestimmten. In einem Themenblock „Geschichte“ bewegt sich der Betrachter durch die Zeit, um anschließend auf einem Luftbildmosaik auf Spurensuche zu gehen. Ein Klick auf einen markierten Punkt: Schon erscheinen die Reste, die im heutigen Stadtbild aus römischer, mittelalterlicher und preußischer Zeit noch überliefert sind. Mit Text, Bild und oft auch im Luftbildausschnitt weisen sie virtuell den Weg für den nächsten Sonntagsauflug.

Besondere Leckerbissen sind für viele Nutzer sicher die Reproduktionen der Aquarelle von Vater und Sohn Scheiner aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, die dankenswerterweise vom Kölnischen Stadtmuseum zur Verfügung gestellt wurden. Panoramen zeigen die Stadt vor und nach dem Fall der mittelalterlichen Mauern. Auf einem eigenen Navigations-Luftbildmosaik öffnen sich mit einem Klick die Darstellungen der zum größten Teil nach 1881 abgebrochenen Stadttore und Torburgen. Köln, noch im Besitz dieser großartigen Dokumente mittelalterlicher Bürgermacht, wäre heute ein kulturelles Erbe von globaler Bedeutung, zumal Kölns Befestigung damals die größte Stadtfläche nördlich der Alpen umschloss.

Die Animation „Von der Festungs- zur Medienstadt – Köln 1850 – 2000“ , eine auf multitemporaler Karteninterpretation basierende Zeitrafferdarstellung der Stadtentwicklung von 1850 – 2000, aber auch die in ein Luftbildmosaik der modernen Stadt eingebauten Grundrisse älterer Stadtausdehnung sind besonders ansprechendes geographisches Anschauungsmaterial. Damit birgt die CD auch wertvolle Rohstoffe für Lehrer, die über den Schulbuchrand hinaus interessante Stunden gestalten wollen.


Und: Da Kölns Entwicklung typisch für alte europäische Städte ist, können auch Nicht-Rheinländer manches lernen und in ihrer Stadt wieder finden.


Fachliche Beratung und Bereitstellung eines Teils der genutzten Daten: Dr. Henriette Meynen, Dr. Hildegard Brog, Mitglieder von CRIFA und AFK sowie unabhängige Festungsfachleute.
Weiteres Datenmaterial mit Nutzungsrechten:
digitale georeferenzierte Farbluftbilder: LVermA NRW
historische Abbildungen (Unikate): Kölnisches Stadtmuseum
Kopien von Ölbildern preußischer Festungsbauten: André Brauch/Reutlingen